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Echtleder oder Imitat? Mit Mikroskopie der Qualität auf der Spur

Insbesondere durch den globalisierten und zunehmend online-getriebenen Handel des natürlichen Wertstoffs Leder kommt es mitunter zu differierenden Auffassungen und Normungen hinsichtlich seiner Echtheit und Natürlichkeit. Um Missverständnisse und Auseinandersetzungen zwischen Herstellern, Händlern, Einkaufsgesellschaften und nicht zuletzt den Verbrauchern diesbezüglich auszuräumen, kommt die Echtlederbestimmung ins Spiel.

, Stefan Seidlein

Die Analyse des Leders mittels Mikroskopie und die darauf basierende Echtheitsbewertung ermöglicht die Qualitätssicherung und korrekte Auszeichnung eines Leder-Produktes gemäß den hiesigen Verbraucherschutzrichtlinien.

Wenn Importeure Sicherheit darüber erlangen möchten, ob es sich um „echte Ware“ handelt, die ihren Preis wirklich wert ist, beauftragen sie einen Gutachter, so wie Frank Recht, mit der Analyse einer Stichprobe zur Beurteilung, ob es sich dabei um Echtleder handelt. Frank Recht ist Gutachter und Sachverständiger mit Spezialisierung auf den Fachbereich Leder. Eine wesentliche Säule seiner Tätigkeit liegt in der fachkundigen Bestimmung der Echtheit von Leder, vor allem für Feinlederwaren im Mode-Segment, wie z. B. Bekleidung, Gürtel, Handtaschen, Uhrenarmbänder oder Technikaccessoires wie Handy- und Tablet-Hüllen. Die genommene Stichprobe wird anhand zahlreicher DIN-und RAL-Normen abgeprüft und schließlich ein Gutachten erstellt. Auch Fragen der Produktsicherheit, beispielsweise, ob Chrom-VI oder andere Schadstoffe in der importierten Ware enthalten sind, lassen sich durch eine entsprechende Untersuchung bestimmen.

Wir haben Frank Recht getroffen und durften ihm ein paar Fragen zu seiner Arbeit stellen, bei der auch Jenoptik eine wichtige Rolle spielt. Mit seinem Stereomikroskop und einer ARKTUR Mikroskopkamera aus der JENOPTIK GRYPHAX®-Reihe erstellt er so zum Beispiel mikroskopische Aufnahmen von Leder-Stichproben zur Beurteilung, ob Echtleder vorliegt oder nicht.

Herr Recht, als Verbraucher könnte man denken, es wäre ganz einfach, mithilfe der menschlichen Sinneswahrnehmungen Echtleder von unechtem Leder zu unterscheiden. Aber so einfach ist es wahrscheinlich nicht, oder?

In der Tat wird das zunehmend schwieriger. Die Oberflächen von Kunstleder oder Lederalternativen haben sich mittlerweile so enorm verbessert, dass das bloße Betrachten eines Produktes nicht genügt, um mit Sicherheit bewerten zu können, ob Echtleder vorliegt oder nicht. Inzwischen werden auch über die standardmäßige Rindslederoptik hinaus charakteristische Narbenbilder von Straußenleder oder Krokodilleder imitiert. Das Resultat ist erstaunlicherweise gut und sieht Echtleder zum Verwechseln ähnlich.

Um zu beurteilen, ob Echtleder vorliegt oder nicht greifen Sie auf die Mikroskopie zurück. Können Sie uns kurz erläutern, was diese Aufnahme mit Ihrer ARKTUR Mikroskopkamera aus der JENOPTIK GRYPHAX®-Reihe zeigt?

Wir sehen hier einen Ausschnitt eines Gürtel-Querschnitts mit einer Dicke von 4,82 mm. Die Gürtelbreite beträgt 4 cm. Die Schichtdicke und die Textur geben Aufschluss über die Kategorisierung des Leders. Bei den beiden äußeren Schichten auf dieser Darstellung, also Schicht 1 und 4 auf diesem Bild, handelt es sich um Kunstleder. In Schicht 2 erkennen wir einen Lederfaserstoff und in Schicht 3 ein sogenanntes Spaltleder.

Gürtelquerschnitt unter dem Mikroskop - Kunstleder

Kunstleder

Gürtelquerschnitt unter dem Mikroskop - Lederfaserstoff

Lederfaserstoff

Gürtelquerschnitt unter dem Mikroskop - Spaltleder
Spaltleder
Gürtelquerschnitt unter dem Mikroskop - Kunstleder
Kunstleder

Zur Bestimmung von Echtleder oder Imitat ist die Mikroskopie für Sie essentiell. Welches Equipment nutzen Sie konkret für Ihre Echtlederbestimmung?

Meistens nutze ich ein Stereomikroskop. Bei Vermessungen der Schichtdicke der Zurichtung kommt manchmal aufgrund der Auflösung ein kompaktes Labormikroskop mit den Vergrößerungen 5 - 10 - 20 - 50 - 100 zum Einsatz. Die ARKTUR Mikroskopkamera der JENOPTIK GRYPHAX®-Serie betreibe ich an einem MAC mini mit 4K-Monitor. Die mitgelieferte JENOPTIK GRYPHAX®-Software erfüllt alle meine Anforderungen, die meine tägliche Arbeit bei der Beurteilung von Echtleder mit sich bringt, vor allem ist sie benutzerfreundlich bedienbar.

Was war Ihnen wichtig bei der Wahl einer geeigneten Mikroskopkamera bei der Beurteilung von Echtleder?

Mikroskopaufnahme eines Gürtelquerschnitts auf dem Monitor

Sie sollte unbedingt MAC-kompatibel sein und natürlich ist auch die Bildqualität für die Anwendung im Sachverständigenbereich von höchster Bedeutung. Wichtig war mir, ein hoher Kontrast, eine sehr gute Abbildungsleistung und eine gute Tiefenschärfe.

Herr Recht, wir bedanken uns herzlich bei Ihnen, dass Sie diese interessanten Einblicke in die Bestimmung von Echtleder mittels Mikroskopie mit uns geteilt haben.

Wenn auch Sie wissen wollen, wie Sie Verborgenes mit brillanten Bildern sichtbar machen und Qualität enthüllen können, dann kontaktieren Sie uns einfach. Unsere JENOPTIK GRYPHAX® Mikroskopkameras sind einer Vielzahl von Anwendungen treue Begleiter bei mikroskopischen Aufgaben – nicht nur in der Qualitätssicherung, sondern auch in Bereichen wie Healthcare & Life Science oder im Bildungsbereich.

*Die Bilder wurden freundlicherweise von Sachverständigen Büro Frank Rechte zur Verfügung gestellt.

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Stefan Seidlein

Über Stefan Seidlein

Stefan Seidlein ist seit 2000 bei der Jenoptik in unterschiedlichen Positionen im Bereich Digital Imaging tätig. Als Produktmanager fokussiert er sich aktuell auf das Lichtmikroskopkamera-Produktportfolio und bringt seine gesamte Digital Imaging-Kompetenz und Erfahrung in Projekte ein. Den studierten Techniker mit Schwerpunkt auf Energietechnik und Prozessautomatisierung fasziniert die Digitalisierung und die sich daraus ergebenden vielfältigen Möglichkeiten für den Einzelnen und die Jenoptik.

Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, wenn Sie mehr über die Mikroskopkameras von Jenoptik erfahren möchten.

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